Ein entspannter Besuch im historischen Oxford Castle wurde für einen australischen Backpacker zum unvergesslichen Erlebnis – und das nicht nur wegen der beeindruckenden Architektur.
Beim Durchsehen seiner Urlaubsfotos entdeckte Lewy Jones ein Bild, das für Gänsehaut sorgt: In einer Türöffnung ist deutlich eine weiße, verhüllte Gestalt zu erkennen. Viele sind überzeugt – es könnte der Geist der Kaiserin Matilda sein.
Eine Legende kehrt zurück
Die Erscheinung wurde ausgerechnet in jenem Teil der Burg aufgenommen, der eng mit Matildas dramatischer Flucht aus dem 12. Jahrhundert verbunden ist. Damals soll sich die Tochter von König Heinrich I. während einer Belagerung in ein weißes Gewand gehüllt haben, um im Schnee nicht aufzufallen – und über das zugefrorene Flussbett der Themse entkommen sein.
Diese Zeit war geprägt von einem erbitterten Bürgerkrieg zwischen Matilda und Stephan von Blois um den englischen Thron – eine Phase, die als 'The Anarchy' bekannt wurde. Zwar gelang es Matilda nicht, dauerhaft die Macht zu übernehmen, doch ihr Sohn Heinrich II. bestieg später den Thron und begründete das mächtige Haus Plantagenet.
Nicht wenige glauben, dass Matilda als historische Vorlage für Rhaenyra Targaryen diente, die zentrale Figur im Game of Thrones-Spin-off House of the Dragon.
Ein Bild – und viele Fragen
„Ich habe das Foto versehentlich beim Abstieg vom Turm gemacht“
erzählt Lewy.
„Das Merkwürdige: Als wir vorher am Raum vorbeikamen, war da definitiv niemand – kein Kleid, keine Figur, nichts.“
Erst Tage später, zurück in Australien, fiel ihm die unheimliche Aufnahme auf. Die schemenhafte Silhouette in einem weißen Kleid steht mitten im Türrahmen – klar zu erkennen, obwohl das Bild bei Tageslicht entstand.
Oxford Castle – Ort voller Schatten
Die Burg blickt auf über 950 Jahre Geschichte zurück: vom mittelalterlichen Verteidigungspunkt über ein Gefängnis bis hin zur heutigen Touristenattraktion. Und mit der Geschichte kamen die Geister – zumindest, wenn man den vielen Berichten glaubt.
Neben Matildas angeblichem Geist sollen auch der ruhelose Mönch mit der losen Zunge, das spukende Mädchen in der Krypta und die berüchtigte Mary Blandy hier ihr Unwesen treiben. Letztere wurde 1752 wegen des Mordes an ihrem Vater hingerichtet – und lässt sich, so heißt es, bis heute nicht zur Ruhe bringen.
Ob es sich bei Lewys Foto wirklich um eine übernatürliche Erscheinung handelt oder nur um eine optische Täuschung, darüber lässt sich streiten. Sicher ist nur: Oxford Castle bleibt ein Ort voller Geschichten – und vielleicht auch voller Geister.
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